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Das Universalmuseum Joanneum gratuliert seinem langjährigen Mitarbeiter Martin Gross zum Erhalt des Erzherzog-Johann-Forschungspreises des Landes Steiermark

Graz, am 8. November 2024

 

Der Erzherzog-Johann-Preis des Landes Steiermark wurde ins Leben gerufen, um herausragende Leistungen in sämtlichen Wissenschaftsdisziplinen zu würdigen, die die politische, geisteswissenschaftliche und technologische Entwicklung der steirischen Gesellschaft fördern und den joanneischen Gedanken weitertragen. Im Jahr 2024 wird dieser renommierte Preis an den Paläontologen und langjährigen Mitarbeiter der Abteilung Naturkunde am Universalmuseum Joanneum Martin Gross verliehen.

 

Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl bei der feierlichen Übergabe des Preises an Martin Gross, Foto: Land Steiermark/Foto Fischer

Priv.-Doz. Mag. Dr. Martin Gross ist seit 2003 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Naturkunde, Sammlung Geologie & Paläontologie, am Universalmuseum Joanneum. Der habilitierte Paläontologe ist Experte für Ostrakoden (fossile Kleinkrebse) in Mitteleuropa und Südamerika, die detaillierte Aussagen über ehemalige Umweltbedingungen und Altersbestimmungen erlauben. Schon seit seiner Studienzeit beschäftigt sich Gross intensiv mit der Erdgeschichte des Steirischen Beckens. Die dabei gesammelten Erfahrungen ermöglichen es ihm, ähnliche Fragestellungen im westlichen Amazonasbecken zu untersuchen. Aus den dazu angelegten Forschungsprojekten resultieren zahlreiche Kooperationen mit in- und ausländischen Forschungseinrichtungen und Wissenschaftler*innen.

 

„Seine Forschung und Leidenschaft für die Erdgeschichte der Steiermark stehen beispielhaft für den joanneischen Gedanken, Wissenschaft, Bildung und Fortschritt zum Wohle der Gesellschaft einzusetzen. Die Ergebnisse seiner Arbeit im Steirischen Becken liefern nicht nur wertvolle Erkenntnisse für die Geologie, sondern schaffen auch eine fundierte Basis für zukünftige Entwicklungen und Forschungen. Wir sind stolz, einen so engagierten und visionären Forscher in unserem Team zu haben, und gratulieren Martin Gross sehr herzlich zum Erhalt des Erzherzog-Johann-Preises“, so die Geschäftsführung des Universalmuseums Joanneum Marko Mele und Josef Schrammel.

Direktor Josef Schrammel, Leiter der Sammlung Geologie & Paläontologie Ingomar Fritz, Abteilungsleiter der Naturkunde Wolfgang Paill, Preisträger Martin Gross, Direktor Marko Mele v.l., Foto: Land Steiermark/Foto Fischer

Ein umfangreiches Nachschlagewerk um die Erdgeschichte besser zu verstehen

Gesteine archivieren Ereignisse einer bestimmten Zeitspanne. Um die Erdgeschichte zu verstehen, ist es wichtig, die Gesteinsschichten eines Gebietes wie des Steirischen Beckens klar zu ordnen und zu beschreiben. Mit der ausgezeichneten Arbeit „The lithostratigraphic units of Austria: Cenozoic Era(them) – Styrian Basin“ legt Gross ein detailliertes Nachschlagewerk vor, dass die Einheiten des Steirischen Beckens historisch beleuchtet, detailliert beschreibt und räumlich und zeitlich miteinander in Beziehung setzt. Grundlage dazu sind eigene wissenschaftliche Arbeiten und Geländebegehungen der letzten drei Jahrzehnte sowie eine intensive Aufarbeitung der Fachliteratur über zwei Jahrhunderte Erforschungsgeschichte hinweg. Dieses umfassende Werk schafft eine solide Grundlage für künftige geologische Kartierungen und Analysen der Beckenentwicklung, die über die Steiermark hinausreichen. Das Wissen über den Aufbau des Untergrunds hat nicht nur wissenschaftliche Relevanz, sondern ist auch von großer Bedeutung für die Rohstoffnutzung, Bauwirtschaft, Energie- und Wasserversorgung in der Steiermark.

 

„Aus den Eigenschaften von Gesteinen können Geolog*innen die Bedingungen ihrer Bildung ablesen. So sind die über Gesteinsmerkmale charakterisierten geologischen Formationen wie die Seiten eines Buches. Aber erst die richtige Ordnung der einzelnen Seiten ergibt eine sinnvolle Geschichte, in unserem Fall eine Erdgeschichte des Steirischen Beckens“, so Martin Gross über seine Forschung. 

Gesammelte Erfahrungen ermöglichen es Aussagen über Umweltbedingungen und Altersbestimmungen zu treffen. Hier Martin Gross (links) bei Grabungen in Kapfenstein, Foto: Universalmuseum Joanneum/M. Gross

Forschung im Sinne von Erzherzog Johann

Die Steiermark steht im Fokus der Arbeit und kann als direkte Fortsetzung des Auftrages von Erzherzog Johann, eine „Gebirgskarte von Steyermark“ zu erstellen, gesehen werden, wofür eine klare Definition der kartierbaren lithostratigraphischen Gesteinseinheiten unabdingbar ist. Das Zusammenspiel von geologischer Karte und stratigraphischer Tabelle schafft die Grundlage für das Verständnis der Landschaftsentwicklung, des Klimas und der Lebewelt im Steirischen Becken während des Zeitraums von etwa 18 bis 1,5 Millionen Jahren vor heute.

 

 

Weitere Informationen zum Referat Geologie & Paläontologie des Universalmuseums Joanneum finden Sie HIER

 

 

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