Der zweite Teil der Filmtrilogie beginnt mit Nahaufnahmen von vermeintlichen Kunststoffbahnen und ihren Strukturen. Anschließend erscheint dieselbe Kunstgalerie als Ausgangsort im Bild. Diese wird jedoch von den Partizipant*innen verlassen, die sich im Garten eines Stadtpalais versammeln. Inhaltlich nimmt der Film sowohl Bezug auf das Mikroplastik, das unsere Meere verseucht hat, als auch auf unseren Umgang mit Nutzpflanzen und die Natur als eine vom Menschen geschaffene Kulturlandschaft.
Im dritten Film wird in England die Kernfamilie reflektiert, anhand einer Analyse der spezifischen Architektur des Reihenhauses. Über die Kritik an der unbezahlten Sorgearbeit von Frauen und in erneuter Referenz auf die italienisch-amerikanische Philosophin und Aktivistin Federici wird die Idee kommunaler Sorge anhand von historischen Beispielen lanciert.
Der titelgebende Satz „Go to work on an egg“ ist ein Zitat aus einer der bekanntesten britischen Werbekampagnen der Nachkriegszeit. Nachdem sich die Landwirtschaft erholt hatte, wurden Eier nicht mehr staatlich rationiert, sondern man hat ihren regelmäßigen Konsum werbetechnisch forciert. Der Slogan, der dazu animierte, jeden Arbeitstag mit einem Ei zu beginnen, war durch Plakate und Werbespots in Radio und Fernsehen in den 1950er- und 1960er-Jahren omnipräsent. Der Ausspruch verweist zudem auf die punktgenaue Zeitmessung, die essenzieller Teil der kapitalistischen Arbeitswelt ist. Mit dem Bild des Eis in der Wirtschaft Großbritanniens gelingt den Künstler*innen eine Metapher für die langsame Transformation der britischen Wirtschaft und Gesellschaft vom Keynesianismus zum Neoliberalismus nach Friedrich von Hayek, wie er unter Margareth Thatcher in den 1980er-Jahren propagiert wurde und auch den Rest Europas erfasst hat. Die zum titelgebenden Themenkomplex konzipierten Sitzmöbel wurden von Haugeneder und Kreinecker gemeinsam mit Lucas Schmid vom Werkbüro produziert.
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Go to work on an egg
Julia Haugeneder mit Magdalena Kreinecker, Matteo Sanders und Lucas Schmid
Ort: studio, Neue Galerie Graz, Joanneumsviertel, 8010 Graz
Laufzeit: 09.03. – 02.06.2024
Kuratiert von Roman Grabner
Neue Galerie Graz, Joanneumsviertel, 8010 Graz
www.neuegaleriegraz.at
Einen ausführlicheren Pressetext sowie Bildmaterial finden Sie unter: Go to work on an egg
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Mit herzlichen Grüßen
Daniela Teuschler
+43/664/8017-9214, daniela.teuschler@museum-joanneum.at
Stephanie Liebmann
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Eva Sappl
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