Die ausgewählten Projekte wurden von Elisabeth Fiedler, Jasmin Haselsteiner-Scharner (KiöR Projektleitung) und Klaus Schrefler (Biologe) mit den Landwirtschaften zusammengeführt, sodass die Ausrichtungen der Betriebe sowie der zur Verfügung stehende Ort beste Realisierungsmöglichkeiten für die konzipierten Ideen bieten.
Die landwirtschaftlichen Betriebe, die größtenteils in Bio-Qualität produzieren, sind in der ganzen Steiermark angesiedelt, sechs davon in der Obersteiermark, vier in der Ost- bzw. Südoststeiermark, einer in der Weststeiermark und zwei im Grazer Umland. Viele Bereiche der Landwirtschaft, wie zum Beispiel Ackerbau, Obstbau, Weinbau, Tierhaltung, Milch- und Forstwirtschaft werden dabei abgedeckt. Einige veranstalten Kräuter- bzw. Eselwanderungen, züchten gefährdete Tierrassen oder führen eigene Hofläden.
Auf diesen landwirtschaftlichen Betrieben werden 13 Künstlerinnen und Künstler bzw. Künstler*innenkollektive aus verschiedenen Ländern von Südafrika bis Indien, Spanien bis Dänemark zwei bis vier Wochen verbringen. Im Austausch mit den Bäuerinnen und Bauern arbeiten sie in dieser Zeit an ihren künstlerischen Werken. Umgesetzt werden Filme und Videos, Installationen und Aktionen sowie musikalische Kompositionen, Skulpturen und ein Land-Art-Projekt. Das breite Spektrum reicht von Performances zum Thema Erde, Getreide und zu landwirtschaftlichen Tätigkeiten über eine „stille“ Oper vor bäuerlicher Kulisse bis hin zu Objekten, die sich mit Regenwurmexkrementen oder Gerätschaften für Kühe auseinandersetzen.
Beteiligte Künstler*innen und -kollektive: Astarti Athanasiadou & Stéphane Verlet Bottéro, Samuel Collins & Sho Murayama, Amanda Couch, Markus Hiesleitner, Katharina Klement, Sujit Mallik, Valle Medina & Benjamin Reynolds, Jonathan Mizrahi, Rainer Nöbauer-Kammerer, Georg Nussbaumer, Gina van der Ploeg, Eva Seiler und Paul Wiersbinski.
Informationen über die Eröffnungstermine der einzelnen Projekte erfahren Interessierte im Newsletter des Instituts sowie auf der Homepage und den Social-Media-Kanälen.
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Statements:
„Ich finde das Projekt insofern interessant, als es einen Austausch unter Berufen bietet, die als ‚Berufe‘ - nämlich Landwirte oder Kunstschaffende – öffentlich gar nicht so richtig wahrgenommen werden. Da wir am Hof hie und da Kunstschaffende beherbergen, freuen wir uns immer auf den Austausch, die Gespräche und die oft unerwarteten Inputs.“ – Carmen Dreier-Zwetti, Landwirtin in Pöllau
"Ich erwarte mir von diesem Projekt neue Einblicke in künstlerische Ideen und Installationen und nehme deswegen daran teil, da auf unserem Hof jede Art von Kunst Platz hat, ob Musiker, Schriftsteller oder Maler. Viele Künstler besuchen unseren Hof. Ich freue mich auf regen Gedankenaustausch, gute Gespräche, gemeinsames Kochen und vieles mehr!" – Michael Kurath, Landwirt in Pernegg
„Was für ein überraschendes Setting! Ist die Paarung auch außergewöhnlich, so gibt es doch ein gemeinsames Klischee über Bauersleute und Künstler*innen: Sie lassen sich nicht gern was sagen! Vielleicht haben beide aber nicht immer ein Ohr für andere Meinungen, da sie ihre Sinne intensiv auf ihre Umwelt konzentrieren müssen um zu einer „Ernte“ zu gelangen. Dass das Dorf in Hans Leberts Roman „Die Wolfshaut“ (sprechend) Schweigen heißt, war die Zündung für die Idee, für einen Weiler eine „Oper der Stille und der Finsternis“ zu entwerfen. Gestalten, die in der Nacht kurz erscheinen, verschwinden und wieder auftauchen, schweigend zwischen und in Gebäuden, Geräuschen, Gerüchen, Tönen, Nacht. Und nun heißt der mir zugeteilte Hof im Gesäuse „Wolfbauer“ und es gibt auch eine Sage zum Wasserfall gleich dahinter: Wildfrauen, die freundlich sind und helfen. Lärm jedoch hassen sie — Vorbeiwandernde sollten sich ruhig verhalten. Wolf und Schweigen sind also schon mal dort, wo ich dann hinkommen darf!“ – Georg Nussbaumer, österreichischer Komponist
„Meine Vorfahren waren Bauern. In letzter Zeit habe ich mich damit auseinandergesetzt, wie und warum dieses inhärente Wissen über Landwirtschaft, Arbeit, Ackerbau und Ernte in mir existiert und sich in meiner künstlerischen Praxis manifestiert. Eine meiner zentralen Arbeiten, die aus der Residency am Bauernhof in der Steiermark hervorgehen werden, wird ein Video sein, das sich mit Fragen rund um Arbeit, Zeit, landwirtschaftlichem Bewusstsein und dem Land als Wissensspeicher beschäftigt. Ich werde auch ein „open studio“ veranstalten, um meinen Prozess sowie weitere Arbeiten, die aus meiner Zeit vor Ort entstehen, zu zeigen. Die Zusammenarbeit mit einem Landwirt vor Ort in der Steiermark, um ein öffentlichkeitswirksames Werk zu kreieren, ist so aufregend, weil sie den Austausch von Wissen und die Sensibilität für das Land und wie wir es bewirtschaften fördert. Ich bin sehr dankbar für diese Gelegenheit und gehe davon aus, dass sich meine Ideen in Reaktion auf das Land und seine Gegebenheiten auf unterschiedliche Weise verändern und festsetzen werden.“ – Gina van der Ploeg, Künstlerin aus Südafrika
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Wir freuen uns auf Ihre Berichterstattung!
Mit herzlichen Grüßen
Daniela Teuschler +43/664/8017-9214, daniela.teuschler@museum-joanneum.at
Stephanie Liebmann +43/664/8017-9213, stephanie.liebmann@museum-joanneum.at
Alexandra Reischl +43/699/1780-9002, alexandra.reischl@museum-joanneum.at
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