Reflexionen über die sensible und vielfältige Wechselwirkung zwischen Mensch und Natur gibt es seit der Urgeschichte in Form von Kunst und alltäglichen sowie rituellen Handlungen. Heute prägt diese Thematik natur- und geisteswissenschaftliche Diskurse, zumal wir durch die (Aus-)Nutzung natürlicher Ressourcen mithilfe turbokapitalistischen Wirtschaftswachstums immer weiter an den Rand der Kapazitäten unseres Planeten geraten. Die ungebremste Beschleunigung von Industrie und Wirtschaft seit der industriellen Revolution – höher, weiter, schneller – ignoriert das komplexe Verhältnis von Natur und Mensch und unsere Abhängigkeit von einem begrenzten Lebensraum. Erst die globale Katastrophe des Klimawandels lässt die Verletzlichkeit von Nehmen und Geben evident werden und stellt die Frage nach den Notwendigkeiten für unsere Existenz.
Landwirtschaft, die seit Sesshaftwerdung in der Jungsteinzeit unsere Grundbedürfnisse erfüllt bzw. reglementiert, und Kunst, die die Gesellschaft reflektiert und mit neuen Möglichkeiten konfrontiert, werden bei diesen Überlegungen zu spannungsreichen Bezugsfeldern. Das Projekt Offene Felder. Kunst und Landwirtschaft stellt diese menschlichen Grundbedürfnisse nach körperlicher und geistiger Nahrung in den Vordergrund. Gleichzeitig geht es um geschichtliche, politische und gesellschaftliche Zusammenhänge, neue Impulse und aktuelle Ansätze. Durch das Zusammentreffen zweier scheinbarer Gegensätze wird Neuem Platz gegeben.
Landwirt*innen, die sich für zeitgenössische Kunst interessieren, sind dazu eingeladen, ihre Höfe für internationale Künstler*innen aus verschiedenen Sparten wie Musik, Literatur, Performance, Film, digitale Medien, bildende Kunst etc. zu öffnen. Diese werden in weiterer Folge dazu eingeladen, bis zu einem Monat auf ausgewählten Bauernhöfen zu verbringen, um dort temporäre Kunstwerke zu entwickeln. Dadurch soll einer ernsthaften und kritischen Auseinandersetzung mit den Themenfeldern Kunst und Landwirtschaft in gegenseitigem Respekt Raum und Zeit gegeben werden.
Die Ausschreibung für Landwirt*innen läuft bis 28. Februar 2022, 12 Uhr. Über die Ausschreibung für Künstler*innen werden wir zeitnah genauer informieren.
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Ausschreibung für Landwirt*innen Offene Felder. Kunst und Landwirtschaft
Das Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark plant für 2022/23 ein Projekt, in dem die beiden wesentlichen Bereiche Kunst und Landwirtschaft aufeinandertreffen. Dazu möchten wir Künstler*innen aus verschiedenen Sparten wie Musik, Literatur, Performance, bildende Kunst, Film, digitale Medien etc. einladen, bis zu einem Monat auf Bauernhöfen zu verbringen, um dort temporäre Kunstwerke zu entwickeln. Dies soll in einer ernsthaften, kritischen Auseinandersetzung und in gegenseitigem Respekt passieren.
Wenn Sie sich für zeitgenössische Kunst interessieren und offen für einen Austausch sind, bitten wir Sie, sich mit einer Kurzdarstellung Ihres Hofes sowie der Unterbringungsmöglichkeit (Text und Bilder) und Ihrer Motivation, an dem Projekt teilzuhaben, zu melden. 1) 2)
Einreichschluss: 28. Februar 2022, 12 Uhr
Informationen und Einreichung unter: 0699/133 47 111 oder kioer@museum-joanneum.at
1) Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Auswahl der Künstler*innen ausschließlich dem Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark in Absprache mit den landwirtschaftlichen Betrieben obliegt.
2) Es besteht kein Anspruch auf eine Projektteilnahme.
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Weitere Informationen finden Sie unter: Offene Felder
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Wir freuen uns auf Ihre Berichterstattung!
Mit herzlichen Grüßen
Daniela Teuschler +43/664/8017-9214, daniela.teuschler@museum-joanneum.at
Anna Fras +43/664/8017-9211, anna.fras@museum-joanneum.at
Stephanie Liebmann +43/664/8017-9213, stephanie.liebmann@museum-joanneum.at
Alexandra Reischl +43/699/1780-9002, alexandra.reischl@museum-joanneum.at
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