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Stübing, 16.05.2024
60 Jahre sammeln und bewahren – Tausende Objekte lagern in den Depots des Österreichischen Freilichtmuseums, meist keine materiell wertvollen Stücke, dennoch kostbare Zeugen für die Arbeits- und Lebenswelt der bäuerlichen Bevölkerung vergangener Zeiten. Das Österreichische Freilichtmuseum Stübing widmet sich nicht nur der Präsentation historischer Artefakte, sondern auch der Bewahrung und Weitergabe traditionellen Handwerks.
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Ein Blick in die Greißlerei des Österreichischen Freilichtmuseums Stübing, Foto: Wolfram Strohschein
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Diese gewöhnlichen, oft unscheinbaren und zumeist nicht mehr in die heutige Zeit passenden Objekte werden 2024 zu musealen Kostbarkeiten und ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Jedes Objekt begleitete Menschen durch schwere oder angenehme Situationen. Meist fehlen Berichte und Erzählungen über ihre Nutzung oder Bedeutung, die im Zuge von Feldforschungsprojekten und Studien entschlüsselt werden müssen.
Die Welt der Dinge Die Ausstellung führt in die Welt der Dinge ein: Es sind einzelne Relikte, mit denen sich Menschen umgaben, die von ihnen selbst hergestellt oder aus einem sehr eingeschränkten Warenangebot ausgewählt wurden. Ihre Ästhetik orientierte sich einerseits an der Funktionalität bzw. und Zweckmäßigkeit und andererseits an der Verfügbarkeit. Die Objekte, die einst Teil des Alltags in Haus und Hof sowie in der Natur waren, werden zu zentralen Exponaten der Ausstellung. Die gezeigten Stücke und ihre Geschichten lassen in vergangene Lebensweisen eintauchen und eröffnen gleichzeitig neue Perspektiven für die Gegenwart.
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Auf den ersten Blick Krempel? Foto: Österreichisches Freilichtmuseum Stübing
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Auftaktveranstaltung am 26. Mai 2024, 9 bis 16 Uhr Die Auftaktveranstaltung am Sonntag, dem 26. Mai, gibt Besucher*innen die Möglichkeit, die Geschichte der Objekte kennenzulernen, herauszufinden, warum sie mehr als nur Krempel sind, und auch einige davon auszuprobieren. Das Vermittlungsprogramm umfasst informative Stationen samt Objektgeschichten, interaktive Aktivitäten und Spielmöglichkeiten ebenso wie kulinarische Genüsse. Auf die jüngeren Besucher*innen wartet ein spannendes Rätselabenteuer, mit dem man sich auf die Suche nach Schätzen und Kostbarkeiten begeben kann.
Station „Kaffeeröster“ im Rauchstubenhaus Großschrotter „Rrröstfrisch“ war lange Zeit ein auffälliger Werbeslogan für Kaffeegenuss. Der Kaffeeröster verbreitete sich im 18. und 19. Jahrhundert mit der Einführung des Kaffees zunächst in wohlhabenden Häusern, dann allmählich auch im bürgerlichen Haushalt und auf dem Land. Echter Bohnenkaffee war vor allem in der bäuerlichen Bevölkerung bis ins 20. Jahrhundert ein Luxusgut. Statt teurer Kaffeebohnen verwendete man kaffeeähnliche Produkte aus Getreide, Zichorien oder Eicheln. Das Rösten erfolgte im eigenen Haushalt mit Stielpfannen oder Drehapparaten mit Kurbeln über der offenen Flamme des Küchenherdes.
Station „Brotgrammeln“ am Wegleithof Am bäuerlichen Hof wurde oft nur einmal im Monat auf Vorrat gebacken, daher war hartes Brot keine Seltenheit. Dieses diente als Suppeneinlage oder wurde in Milch oder Kaffee eingetunkt. Zum Zerkleinern des harten Brotes kam ein Gerät zum Einsatz, das man in Tirol als Brotgrammel bezeichnet. Es besteht aus einem Holzbrett und einem fixierten Messer – oft an drei Rändern eingefasst, damit die Stücke während des Zerteilens nicht davonspringen. An der Brotgrammel-Station können Besucher*innen selbst Brotgrammeln reiben und zur Station an der Bregenzer Alpe mitnehmen, um sie dort in einer schmackhaften Käsesuppe zu genießen.
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Brotgrammel, Foto: Österreichisches Freilichtmuseum Stübing
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Weitere Vermittlungsangebote zur Jahresausstellung:
Auf der Alm – da gibt’s … 18.08., 11 und 14 Uhr Eine Führung rund um Alm- und Alpwirtschaft von einst
Alles rund ums Brot 01.09., 11 und 14 Uhr Eine Führung zur Bedeutung und Vielfalt des Brotes in Österreichs Bauernhöfen
Aus dem Feuer 13.10., 11 und 14 Uhr Wie wurde einst mit dem Feuer gelebt und was ist daraus entstanden? Ein handwerklich-kulinarischer Rundgang
Informationen zu den Veranstaltungen: +43-3124/53700
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Kostbarer Krempel – Gesammelte Geschichte(n) Österreichisches Freilichtmuseum Stübing Eröffnung: 26.05.2024, ab 9 Uhr Laufzeit: 26.05.–31.10.2024 Kuratiert von Michaela Steinböck-Köhler
www.freilichtmuseum.at
Das Bildmaterial zum Download finden Sie hier: KOSTBARER KREMPEL
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Wir freuen uns auf Ihre Berichterstattung und stehen für Rückfragen gerne zur Verfügung!
Mit herzlichen Grüßen
Christiane Becker +43/664/8867-2889, christiane.becker@museum-joanneum.at
Daniela Teuschler +43/664/8017-9214, daniela.teuschler@museum-joanneum.at Stephanie Liebmann +43/664/8017-9213, stephanie.liebmann@museum-joanneum.at Eva Sappl +43/699/1780-9002, eva.sappl@museum-joanneum.at
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