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Graz, am 09.11.2023
In Sol LeWitt’s Wall. Performed folgt der konzeptuell agierende Maler Franz Vana auf die performativen Interventionen von Jasmina Cibic, Franz Jochum und Winfried Ritsch. Vana setzt unter dem Themenbereich „Werk und Arbeit“ LeWitts aufgebauter Wall sowohl konzeptionell wie physisch erfahrbare malerische Setzungen entgegen, die als Gestaltkompositionen der monumentalen Mauer gegenüberstehen.
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Katrin Bucher Trantow (Kuratorin der Ausstellung), Andreja Hribernik (Leiterin Kunsthaus Graz) mit Künstler Franz Vana, Foto: Kunsthaus Graz / J.J. Kucek
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Für Sol LeWitt war die Idee nicht nur der Ausgangspunkt, sondern auch der wichtigste Aspekt seines Werkes, dessen Ausführung für ihn nachrangig war. Seine Texte Paragraphs & Sentences on Conceptual Art, die die Bedeutung der Idee für die Kunst formulierten, dienen nun auch 2023 als Aufbruch in das Kommende. In den drei Kapiteln – „Konzept: Protokolle für die Utopie“ / „Werk und Arbeit“ / „Variation und Dialog“ – wird das Werk in seinen Facetten als Idee, als errichtetes Werk und als modulare Raumintervention untersucht. Die Wall wird dabei als Reflexionsfläche über neue Zugänge und veränderte Wahrnehmungen erfahrbar.
„Die Wall stand zuerst als Idee im Raum. Nun steht sie hier – sehr real, auch für das politische Ein- und Ausschließen. Sie ist ein Bild dessen, was Abgrenzung ist. Vana stellt der Wall nun einen Dialogpartner gegenüber. Sprache und die Kombination aus Sprache und Bild lassen Bilder entstehen und Platz für Assoziationen entlang der Wall“, so Kuratorin Katrin Bucher Trantow.
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Der Künstler Franz Vana möchte mit seinen Wortbildern Assoziationen hervorrufen. Foto: Kunsthaus Graz / J.J. Kucek © Bildrecht Wien, 2023
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Franz Vana nutzt Sprache und formale Malereidiskurse für seine distanzierten und surrealen Bildanalysen. Die serielle Kombination verwandter Vokabularien wird dabei in Wort und Bild zur konzeptuellen Methode der Überprüfung feststehender Vorstellungswelten. Der Humor dient ihm dabei manchmal als Waffe gegen sich selbst, irrationale Ideen werden ebenso so logisch und konsequent verfolgt, wie es Sol LeWitt in seinen Paragraphs on Conceptual Art schon 1967 für konzeptuelle Kunst vorschlägt. Vanas über Jahrzehnte ausgefeilte Konsequenz ebenso kritischer wie präziser Malerei macht ihn zu einem der interessantesten Außenseiter österreichischer Kunst seiner Generation und zu einem beispielhaften Gegenüber von Sol LeWitts Konzeptkunstwerk der modular und den Raum gezogenen Wall.
Sogenannte Wortbilder wechseln sich mit Sonntagsbildern ab. Wo auf der einen Seite semantische Neukombinationen aufscheinen, werden auf der anderen geometrische Formen und Gestalten kombiniert. Das Re-Konfigurieren wird zum poetologischen Spiel und zur Untersuchung von irrationalen Mustern und Erzählungen.
„Meine Kunst ist eine Verstärkung von Wörtern und Begriffen, mit denen ich lebe. In diesem Ausmaß, wie jetzt im Kunsthaus Graz, habe ich diese Sprachbilder noch nie gezeigt. Gehäuft und verdichtet stehen sie der Wall gegenüber – wie eine Ansiedelung. Sie sollen Betrachter*innen ,denken lassen‘ in einem Wald aus Sprache“, erklärt Künstler Franz Vana.
„Vanas heutiger, viele Richtungen umfassender Unruhestandpunkt in Malerei und Objektkunst ist der eines ständig erweiterten Hierarchien-Auflösens dessen, was 1986 ,Neo-Post-Konzeptualismus‘ genannt wurde. (…) Vanas Sprachspiele bedienen kein geregeltes System, auch wenn sie von konkreten Farben, chemischen Elementen, pythagoräischer Zahlensymbolik, Werbeslogans oder mit der Form von Inseraten einhergehen – immer bleibt ein freies Flottieren mit assoziativen Ketten, mit denen der Künstler akribisch darauf achtet, nicht einer sinnfälligen Logik zu folgen“, schreibt Brigitte Borchhardt-Bierbaumer im Katalog ARBEITEN : SCHLAFEN.
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Franz Vana will in einem Wald von Sprache Raum fürs Denken geben. Foto: Kunsthaus Graz / J.J. Kucek © Bildrecht Wien, 2023
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Zum Künstler
1951 in Bad Tatzmannsdorf im Burgenland geboren, Studium an der Akademie für angewandte Kunst Wien, 1977 Kauf und Revitalisierung der ehem. Spiritusbrennerei in Rauchwart, 1992–2006 Lehrtätigkeit an der Universität für angewandte Kunst, Wien.
Eröffnung und Publikation
Eröffnet wird die Ausstellungsintervention mit der Präsentation der Künstlerpublikation ARBEITEN : SCHLAFEN mit einer performativen Lesung des Lyrikers Ferdinand Schmatz.
Die Publikation (183 Seiten, 29 €) erscheint anlässlich der Ausstellung, zeigt einen Überblick über das Schaffen Franz Vanas und verbindet dies mit Texten von Brigitte Borchhardt-Birbaumer, Katrin Bucher Trantow, Ferdinand Schmatz, Franz Vana, Martin Zeiller – erhältlich im Kunsthaus-Graz-Shop.
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Franz Vana ARBEITEN : SCHLAFEN @ Sol Le Witt’s Wall. Performed Eröffnung: 9.11.2023, 19 Uhr mit einer performativen Lesung von Ferdinand Schmatz Laufzeit: 10.11.-17.12.2023 Kuratiert von Katrin Bucher Trantow Ort: Space01 Kunsthaus Graz, Lendkai 1, 8020 Graz
www.kunsthausgraz.at
Bildmaterial zum Download und den ausführlichen Pressetext finden Sie unter folgendem Link:
Franz Vana. ARBEITEN : SCHLAFEN
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Wir freuen uns auf Ihr Berichterstattung stehen für Rückfragen gerne zur Verfügung!
Daniela Teuschler
+43/664/8017 9214, daniela.teuschler@museum-joanneum.at
Stephanie Liebmann
+43/664/8017-9213, stephanie.liebmann@museum-joanneum.at
Eva Sappl
+43/699/1780-9002, eva.sappl@museum-joanneum.at
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