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„For the Institute patronised under my name at Gratz in Styria“: Ankauf eines Briefes von Erzherzog Johann aus dem Jahr 1817

 

Graz, 08.08.2024

 

Dem Universalmuseum Joanneum ist es mit Unterstützung des Freundeskreises für Schloss Eggenberg und seine Sammlungen gelungen, einen Originalbrief Erzherzog Johanns aus dem Jahr 1817 zu erwerben. Der neu erworbene Brief wird ab September als Digitalisat im Erzherzog Johann Museum in Schloss Stainz präsentiert.

Das Universalmuseum Joanneum erwarb einen historischen Brief von Erzherzog Johann: Marko Mele (wissenschaftlicher Geschäftsführer des Universalmuseums Joanneum), Karl Peitler (Leiter des Archäologiemuseums und des Münzkabinettes) und Barbara Porod (Chefkuratorin Provinzialrömische Sammlung & Antikenkabinett) mit Gero Strasser (Freundeskreis für Schloss Eggenberg und seine Sammlungen), v.l., Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek

Erzherzog Johann adressierte den Brief an den britischen Diplomaten und Orientalisten Sir Gore Ouseley. Im mit 3. Juni 1817 datierten Schreiben bedankt sich Erzherzog Johann beim britischen Diplomaten, dass er ihm Abschriften einiger „persepolitanischer“ Inschriften zukommen ließ. Er ersucht ihn um Kopien aller weiteren derartigen Inschriften für das in Graz unter seiner Patronanz stehende Institut – „I destinate them for the Institute patronised under my name at Gratz in Styria“ – womit das 1811 gegründete Joanneum gemeint ist.

Der Brief dokumentiert das persönliche Interesse Erzherzog Johanns an den altpersischen Inschriften der Achaimeniden-Könige und ihrer damals beginnenden Entzifferung. Gleichzeitig zeigt das Schreiben, wie sehr sich Erzherzog Johann dafür einsetzte, dass das Joanneum um aktuelle Beiträge der internationalen altertumskundlichen Forschung erweitert wurde.

Mit dem Brief ersuchte Erzherzog Johann (Porträt rechts) Sire Gore Ouseley (Porträt links) um weitere Kopien altpersischer Inschriften für das Joanneum wie dieses Faksimile in der Mitte vor der vergrößerten Reproduktion des Briefes. Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek

Gore Ouseley war von 1810 bis 1814 britischer Botschafter in Teheran und betätigte sich als archäologischer Laienforscher. 1811 führte er in Persepolis, der Residenz der altpersischen Könige, zusammen mit seinem Bruder William Ausgrabungen durch und brachte einige Fragmente von gefundene Steininschriften nach London. Erzherzog Johann lernte Ouseley auf seiner Reise nach England (1815–1816) kennen, die ihn neben Manchester und Birmingham auch nach London führte.

Ab Anfang September ist der Brief im Erzherzog Johann Museum in Schloss Stainz als Digitalisat auf einem der interaktiven Computertische zu sehen. Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek

Heute werden die von Ouseley nach England verbrachten Inschriften großteils im British Museum verwahrt. Dem Joanneum ließ Ouseley trotz des Schreibens von Erzherzog Johann keine weiteren Abschriften der altpersischen Königsinschriften zukommen, dafür aber einen in akkadischer Sprache beschrifteten Ziegel des neubabylonischen Herrschers Nebukadnezar II.

Der Brief Erzherzog Johanns an Sir Gore Ouseley, der von großem historischem Wert ist, soll auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden: Ab Anfang September ist er im Erzherzog Johann Museum in Schloss Stainz als Digitalisat auf einem der interaktiven Computertische zu sehen.

 

 

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Daniela Teuschler
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