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Einmaliges Zeitdokument aus 1.500 privaten Handyvideos

05.03.2021

 

Seit heute ist das neue Programm des NonStopScheiner zu sehen, das eine Kooperation mit der Diagonale ist und sich mit einem etwa 80-minütigem Film dem Thema Corona widmet. Gerade heuer wird die Pavillonarchitektur in der Grazer Innenstadt zu einem wichtigen Ort für Kunst und Kultur: Es ist ein rund um die Uhr öffentlich zugängliches und kostenloses Freiluftkino. Das nun gezeigte Filmkunstprojekt der Regisseurin Elisabeth Scharang CORONA_Rolle spiegelt als Stimmungskaleidoskop den ersten Lockdown im Jahr 2020 wider. Bis 15. April lädt es dazu ein, sich den Zusammenschnitt der über 1.500 privaten Videos anzuschauen.

Elisabeth Scharang (Regisseurin), Elisabeth Fiedler (Leiterin des Instituts für Kunst im öffentlichen Raum) und Sebastian Höglinger (Festivalleitung, Diagonale), Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek

„2020 wurde unser aller Alltag aus den Angeln gehoben und zum Stillstand gebracht. Die CORONA_Rolle ist das filmische Zeugnis des gesellschaftlichen und künstlerischen Ausnahmezustands – das ultimative Zeitdokument einer Zumutung. Während die Kinos weiterhin geschlossen bleiben, drängen die vielfältigen Kommentare, Beobachtungen, Analysen aus dem Lockdown #1 im NonStopScheiner zurück in den öffentlichen Raum. Gewitzt, humoristisch, dringlich. Holen wir uns das Kino zurück in unseren Alltag“, so die Festivalleitung der Diagonale, Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber.

 

Elisabeth Fiedler, Leiterin des Instituts für Kunst im öffentlichen Raum, ergänzt: "Das NonStopScheiner liefert allen Passant*innen auch heuer wieder künstlerische Filme zu zeitgemäßen Themen. Mit der Andockmöglichkeit für Kopfhörer wird das diesjährige Programm durch die Dimension des Tons erweitert. Überwachung oder Mobilität erscheinen ebenso thematisiert, wie Künstler*innen die Sinnhaftigkeit unseres Handelns, sozialer oder politischer Entscheidungen hinterfragen. Zeit, Raum und Handlung werden dabei in unterschiedlichen Formaten und Produktionsmethoden ausgelotet. Im ersten Beitrag wird die uns alle überraschende Verengung von Bewegungsfreiräumen und deren Auswirkungen durch Corona reflektiert und werden Versuche der Zurechtfindung unter absurden Lebensbedingungen gezeigt. Verordnete „Privatheit“ wird in den virtuellen und realen öffentlichen Raum zurückgespielt und wirft neue Fragen zum Verhältnis dieser geglaubten Polaritäten auf."

"CORONA_Rolle", Videostill, Foto: #Echtzeitexperiment

Der Zeitpunkt für den Programmstart ist nicht zufällig gewählt: Genau ein Jahr ist es her, dass das Wort Lockdown die Nachrichten zu füllen begann und im März 2020 das Leben in Österreich schließlich grundlegend veränderte. Auch die Diagonale, das Festival des österreichischen Films, musste letztes Jahr abgesagt werden. Ausgewählte Beiträge wurden online und über das Jahr verteilt präsentiert. Heuer wurde der gewohnte Märztermin notgedrungen in den Juni 2021 verlegt.

 

Neben zahlreichen Herausforderungen wurde im ersten Lockdown aber auch Etliches an Filmmaterial produziert. So entstand die nun hier im ersten Programmteil von NonStopScheiner gezeigte sogenannte CORONA_Rolle: ein einmaliges, unwiederholbares Zeitdokument, entstanden aus über 1.500 privaten Handyvideos, die von Menschen aus ganz Österreich nach einem öffentlichen Aufruf der Initiatorinnen des #Echtzeitexperiments Anfang Juli 2020 hochgeladen wurden. Nach einem Konzept der Regisseurin Elisabeth Scharang wurden diese Videos nach dem Datum ihrer Aufnahme von den Künstler*innen Lisa Truttmann und Sebastian Brauneis zu einem Film montiert. Sie erzählen unkommentiert über die Zeit des Ausnahmezustands des ersten Lockdowns in Österreich: leere Plätze und ausgeräumte Supermärkte, fallende Bäume und etwas andere Beschäftigungsideen. Der Film ist ein Stimmungskaleidoskop, ein „Echtzeit-Experiment“, humorvoll und zugleich beklemmend. (Dauer: 79:50 min; Produktion: Verein #Echtzeitexperiment)

 

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Bildmaterial sowie den Pressetext zum Download finden Sie unter NonStopScheiner 2021
 

CORONA_Rolle

NonStopScheiner, durchgehend geöffnetes Freiluftkino
Neben dem Opern Pavillon (Opernring 17), 8010 Graz

05.03.-15.04.2021
Ausgewählt von Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber
 

www.kiör.at

www.diagonale.at

 

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Mit herzlichen Grüßen

Anna Fras

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