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Eine Lichtinstallation für die BIX-Medienfassade und ein Gedenkmarsch zum Kunsthaus Graz gegen patriarchale Gewalt

Graz, 21.11.2023

 

Die internationale Aktion „16 Tage gegen Gewalt an Frauen*" rückt das Thema in den Mittelpunkt und schafft Bewusstsein für Gewalt gegen Frauen* in all ihren Ausprägung und mit allen ihren Auswirkungen. Im Zuge der Aktion #BevorEsPassiert macht das Frauenservice Graz in Kooperation mit dem Kunsthaus Graz mit einem Projekt für die BIX-Medienfassade und einem Gedenkmarsch auf Gewalt gegen Frauen* aufmerksam.

 

„Femizide. Die Frauen hinter den Zahlen“. Ein Projekt für die BIX-Medienfassade, 2023, v.l. Petra Leschanz (Frauenservice Graz), Melina Seifert (eine der Künstlerinnen), Michaela Humpel (Kunsthaus Graz), Foto: Kunsthaus Graz/J.J. Kucek

Frauen und Mädchen aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Gruppen erleben Gewalt. Sie reicht von kontrollierendem Verhalten und Beschimpfungen, Bedrohungen und Einschüchterung bis hin zu körperlicher Gewalt und sogar Mord. Der 25. November ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Und auch der Beginn der internationalen Kampagne "Orange the World" der UN Women, die darauf abzielt, Gewalt gegen Frauen und Mädchen während der nächsten 16 Tage deutlich ins Bewusstsein zu rücken.

 

Kunsthaus Graz und Frauenservice Graz gedenken am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen
Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen* gedenken das Kunsthaus Graz und das Frauenservice Graz mit einer Intervention junger Künstlerinnen aus Graz auf der BIX-Medienfassade der 84 Frauen*, die in den vergangenen drei Jahren in Österreich von Männern aus ihrem Lebensumfeld ermordet wurden.

Während der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen (25.11.–10.12.2023) werden nacheinander das Sterbedatum, das Alter sowie der Todesort der Opfer aller Femizide der letzten drei Jahre auf der Fassade zu sehen sein – immer wieder unterbrochen durch das Frauenzeichen, das kurz aufleuchtet, um gleich darauf wieder zu verrinnen. Die Tatsache, dass die Opfer dieser Femizide nur mehr reduziert auf diese Daten identifiziert werden können, soll damit bewusst hervorgehoben werden. Nur in den seltensten Fällen sind die Namen der ermordeten Frauen in den Verzeichnissen dokumentiert. Wie kann ein Gedenken stattfinden, wenn die Frauen hinter den Zahlen verschwinden?

 

Künstlerinnengruppe will den Wunsch zur Veränderung stärken
Der Künstlerinnengruppe war es stets ein Anliegen, durch das Projekt keinen Frust auszulösen, sondern den Wunsch nach Veränderung zu stärken. Durch die Kooperation mit dem Frauenservice Graz und der Neugestaltung ihrer Flyer zu den „10 Tipps für Zivilcourage“ unterstreichen die Künstlerinnen die Macht, die wir als Gesellschaft haben, um wirksam gegen patriarchale Gewalt anzukämpfen.

 

"Wir möchten mit dieser Aktion an die ermordeten Frauen erinnern und auf die partriarchale Gewalt in unserer Welt aufmerksam machen. Denn diese Morde sind nur die Spitze des Eisbergs. Vorher erfahren Frauen bereits häusliche Gewalt oder Unterdrückung in anderen Formen. Genau deswegen ist Zivilcourage so wichtig, um gegen diese Gewalttaten und Unterdrückungen anzukämpfen und in Zukunft hoffentlich weitere Morde verhindern zu können!", so die Künstlerinnen hinter dem Projekt Femizide. Die Frauen hinter den Zahlen

Während der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen (25.11.–10.12.2023) werden nacheinander das Sterbedatum, das Alter sowie der Todesort der Opfer aller Femizide der letzten drei Jahre auf der Fassade zu sehen sein. Foto: Kunsthaus Graz/J.J. Kucek

In diesem Jahr sind bereits 25 Frauen* in Österreich ermordet worden. 22 von ihnen von ihren (Ex)-Partnern. Elf der getöteten Frauen* lebten in der Steiermark. Angesichts dieses Ausmaßes patriarchaler Gewalt kann nicht zur Tagesordnung übergegangen werden. Das Kunsthaus Graz und das Frauenservice Graz wollen gemeinsam dieser Opfer gedenken, patriarchale Gewalt als gesamtgesellschaftliches Problem aufzeigen und Zivilcourage stärken.

 

„In den Steirischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen melden sich fast täglich gewaltbetroffene Frauen, die zuvor noch nicht den Mut hatten, professionelle Unterstützung zu suchen oder eine Anzeige zu erstatten. Oft entsteht erst im Gespräch mit einer Beraterin das Bewusstsein, dass die Schwelle zur Gewalt in der Beziehung längst überschritten ist.

Uns ist wichtig, die betroffenen Frauen auf ihrem individuellen Weg aus der Gewalt beratend zu begleiten. Dazu gehört auch, ihre Sicherheit an erste Stelle zu setzten und den Weg zu Polizei, Gewaltschutzzentrum und Frauenhaus vorzubereiten.

Wir möchten auch Freund*innen, Nachbar*innen und Kolleg*innen, die gewaltbetroffene Frauen privat unterstützen, ermutigen, sich beraten zu lassen. Dazu bieten wir im Frauenservice Graz spezielle Zivilcouragetrainings an, damit sie für den Ernstfall gut gerüstet sind,“ erklärt Petra Leschanz, Beratungsstelle Frauenservice Graz, Projektleitung BevorESpassiert/Gewaltprävention.

 

Nach einem gemeinsamen Gedenkmarsch am 25. November vom Frauenservice Graz vom Lendplatz bis zum Kunsthaus Graz werden alle Grazer*innen eingeladen, sich bei einer warmen Tasse Tee im Space04 des Kunsthauses näher mit dem Thema Gewaltprävention auseinanderzusetzen. Die Mitarbeiter*innen der Beratungsstelle Frauenservice Graz stehen vor Ort für Gespräche bereit. Außerdem besteht dort auch die Möglichkeit, sich für die kostenlosen Zivilcouragetrainings im kommenden Jahr voranzumelden, mit denen Menschen im Umfeld gewaltbetroffener Frauen für den Ernstfall geschult werden.

 

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Femizide. Die Frauen hinter den Zahlen
Lichtinstallation
Laufzeit: 25.11.–10.12.2023
BIX-Medienfassade des Kunsthauses Graz
Künstler*innen
: Sophie Gartner, Marie Hammer, Hannah Krusch-Batruel, Rebecca Scharler und Melina Seifert

 

Gedenkmarsch zum Kunsthaus und Eröffnung der Lichtinstallation am 25.11.2023
15:30 Uhr
, Treffpunkt: Frauenservice, Lendplatz 38, Graz
16:00 Uhr, Eröffnung der Lichtinstallation Femizide. Die Frau hinter den Zahlen auf der BIX-Medienfassade des Kunsthauses und Gedenken
16:00-18:00 Uhr, Zivilcouragegespräche im Space04 des Kunsthauses von 16:00 bis 18:00 Uhr.

Eine Veranstaltung im Rahmen des Dachverbands der Steirischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen. Mitgefördert vom Lebensressort des Landes Steiermark.

Weitere Informationen zum Projekt und zur Veranstaltung finden Sie HIER und auf der Homepage des Frauenservice.

 

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Wir freuen uns auf Ihre Berichterstattung und stehen für Rückfragen gerne zur Verfügung!

 

Herzliche Grüße

 

Daniela Teuschler

+43/664/8017-9214, daniela.teuschler@museum-joanneum.at

Stephanie Liebmann

+43/664/8017-9213, stephanie.liebmann@museum-joanneum.at

Eva Sappl

+43/699/1780-9002, eva.sappl@museum-joanneum.at

 

Petra Leschanz (Beratungsstelle Frauenservice Graz)

+43/681/10409626, petra.leschanz@frauenservice.at