Barbara Kaiser
Als Direktorin oblag ihr ab 1995 für fünf Jahre die Leitung des Steiermärkischen Landesmuseums Joanneum bevor sich Dr. Kaisers Aufgabenbereich auf Schloss Eggenberg konzentrierte. Zu Beginn ihrer Tätigkeit 1987 galt Schloss Eggenberg zwar als „bedeutendstes Barockschloss der Steiermark“, das tatsächliche Format dieses architektonischen Juwels war jedoch weitgehend unbekannt. Nach 35 Jahren gilt es als wichtigste Residenz des Frühbarocks in den habsburgischen Erblanden, ist seit 2010 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes und seit April 2022 nun Teil des illustren Netzwerks europäischer Königsschlösser.
Meilensteine ihrer Tätigkeit
Neupositionierung der gesamten Anlage als wichtiger Museumsstandort und Zentrum für alte Kunst in der Steiermark, dessen Stärke in seiner besonderen Vielfalt liegt. Nirgendwo sonst verbinden sich Kunst, Kultur und Natur wie an diesem Ort: Das Schloss und sein Garten ist Denkmal, Museumsstandort sowie Naturschutz- und Naherholungsgebiet in einem.
Gesamtrestaurierung von Außenbau und Höfen (samt Brunnengrotte, gotischer Kapelle, Kirche und drei Nebengebäuden), Erneuerung und Kartierung der gesamten Haustechnik.
Einbau von Besucher*innen-Infrastruktur (Shop, Garderoben, Sonderausstellungs- und Vortragsräume).
Gesamtrestaurierung von Garten und Park (Planetengarten, Rosenhügel, Herrschaftsgartel und historischer Obstgarten). Eggenberg ist auch eines der wenigen geschützten Gartendenkmäler Österreichs.
Übertragung und Neuaufstellung der Alten Galerie in Kombination mit einer Vielzahl von Sonderausstellungen (inklusive sehr erfolgreicher Kinderprojekte).
Konzept und Beginn der Gesamtrestaurierung der Beletage, von der etwa ein Drittel bereits abgeschlossen werden konnte (Decken, Meublage, Wandbespannungen).
Verleihung des UNESCO-Welterbe-Status an die Schlossanlage 2010.
Wichtigstes Projekt dabei: Restaurierung und Bearbeitung eines besonders kostbaren japanischen Paravents in einer langjährigen Forschungs- und Ausstellungskooperation mit der Kansai-Universität Osaka und der Japanologie der Universität zu Köln. Sie führte zur Schlosspartnerschaft Eggenbergs mit Burg Osaka (als erstes Schloss außerhalb Japans) und zur Verleihung der Ehrendoktorwürde der Kansai-Universität Osaka an Barbara Kaiser.
Basis für alle Arbeiten war intensive Forschungsarbeit zum Schloss, seiner Bau- und Ausstattungsgeschichte sowie zur Familie Eggenberg. Für eine diesbezügliche Publikation wurde Barbara Kaiser 2007 der Erzherzog-Johann-Forschungspreis verliehen.
Barbara Kaiser ist es zudem gelungen, die Besuchszahlen zu verdoppeln. 1987 besuchten 56.760 Menschen die Sammlungen und Ausstellungen und 130.954 den Park. In den erfolgreichsten Jahren gab es in den Sammlungen und Ausstellungen 108.447 Besucher*innen, im Park 272.554.
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