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Vergängliche Heilung: Marina Stiegler präsentiert ihre Arbeit „wERDEN_FRAUENBERG 2024“ vor dem Tempelmuseum

 

Leibnitz, 22.08.2024

 

Mit ihrem Werk wERDEN_FRAUENBERG 2024 schafft die Künstlerin Marina Stiegler eine berührende Hommage an das weibliche Prinzip und die Zerstörung historischer Votivstatuetten. Ein Kreis aus überdimensionalen Lehmköpfen, angereichert mit Pflanzensamen, verbindet sich mit der Erde und symbolisiert den ewigen Kreislauf des Werdens und Vergehens. Die temporäre Installation vor dem Tempelmuseum Frauenberg lädt ein, über Verletzlichkeit, Schutz und die Kraft der Metamorphose nachzudenken.

Die Künstlerin Marina Stiegler geht mit ihrer künstlerischen Arbeit unter anderem der Frage nach, wo und warum die Göttin, die auch immer eine Allegorie auf die Natur und die Erde ist, vom Patriarchat und dem Christentum verdrängt und auch dämonisiert wurde, Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek

Eine vergängliche Kunstaktion zum ewigen Kreislauf des Werdens und Vergehens

Am Frauenberg in Leibnitz wurden bei archäologischen Grabungen vor etwa zehn Jahren 17 historische Votivstatuetten in Form von stillenden Muttergöttinnen gefunden. Im Zuge der Christianisierung wurden diese Votivgaben ihrer Antlitze beraubt, ihre Köpfe wurden teilweise abgeschlagen und absichtlich zerstört. Mit der Arbeit wERDEN_FRAUENBERG 2024 setzt sich die Künstlerin Marina Stiegler mit der Abwesenheit dieser Köpfe auseinander. Sie baute im Juli einen Kreis aus Lehmköpfen, die mit Pflanzensamen angereichert eine Verbindung mit der Erde eingehen werden. Es ist eine vergängliche Kunstaktion zum ewigen Kreislauf des Werdens und Vergehens, die als Ehrerbietung an das weibliche Prinzip und die Göttin verstanden werden will.

 

„Marina Stiegler beschäftigt sich in ihrer Kunst explizit mit Weiblichkeit, deren Verbindung von der Mythologie und altem Wissen über Psychologie bis zu ihr als mit der Natur und besonders der Erde in ihrer Ganzheit tief verwobene Lebensgeberin und -schützerin reichen. Mit ihrer Arbeit wERDEN_FRAUENBERG gelingt es der Künstlerin nicht nur, an Brutalität und tiefen Schmerz auslösende mutwillige Zerstörung der lediglich 27 - 37 cm großen Figurinen zu erinnern, sie initiiert in markanter, dabei sensibler Material- und Formgebung auch einen Impuls zur Heilung“, so Elisabeth Fiedler, die Leiterin des Instituts für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark.

Paul Valentan (Leopold Valentan Stiftung), Johanna Weihrich (Steirische Gesellschaft für Kulturpolitik), Sandra Kocuvan (stellvertretende Präsidentin der Steirischen Gesellschaft für Kulturpolitik), Marina Stiegler (Künstlerin), Elisabeth Fiedler (Leiterin des Instituts für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark), Jasmin Haselsteiner-Scharner (Projektleitung Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark), Michael Schumacher (Bürgermeister Leibnitz), Astrid Holler (Stadtentwicklung Leibnitz), Ursula Pintz (Leiterin Tempelmuseum Frauenberg, Stadtentwicklung Leibnitz), v.l., Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek

„Vor drei Jahren, bei meinem ersten Besuch des Tempelmuseums am Frauenberg, hat mich der Anblick der enthaupteten Göttinnen-Statuetten so tief berührt, dass ich gar nicht anders konnte als der Zerstörung etwas Positives entgegenzusetzen. Von diesem Zeitpunkt an, ist die Idee zu wERDEN_FRAUENBERG 2024 in mir gereift, hat sich ihre Form bis zur Umsetzung gesucht und gefunden. Es war mir klar, dass ich eine Arbeit kreieren will, die hier am Frauenberg entsteht und, die eine tiefe Verbindung mit diesem Ort eingeht“, sagt die Stiegler.

 

Die von Stiegler in langwieriger Aufbautechnik geformten, im Kreis angeordneten überdimensionalen Lehmköpfe strahlen, fein gearbeitet und mit geschlossenen Augen, verletzliche Ruhe, Behutsamkeit, Vertrauen und Schutz aus. So schafft sie eine einzigartige Atmosphäre der Metamorphose, die Stärke und Fragilität vereint.

 

Lehm ist Bau- und Lebensmaterial

Als Schöpfungsmaterial ist Lehm Bestandteil von Mythen verschiedenster Kulturen. In unseren Breitengraden ist Lehm im Außenbereich ohne Überdachung nicht dauerhaft beständig, kann aber Lebensgrundlage für Neues sein. In diesem Bewusstsein wird das Kunstwerk mindestens ein Jahr lang der Witterung ausgesetzt und ist am Außenareal des Tempelmuseums ganzjährig zu besuchen. Die Objekte aus Lehm werden sich durch Wind und Wetter verändern. Die Form darf sich mit der Zeit auflösen, und Neues kann „wERDEN“.

"In diesem Bewusstsein war es mir klar, dass das Kunstwerk, dass aus Lehm, Erde und Pflanzensamen besteht, dem natürlichen Kreislauf von Werden und Vergehen und somit den Kräften der Natur übergeben wird", so die Künstlerin. Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek

„Ein großes Danke an Marina Stiegler! Die Zusammenarbeit mit der Künstlerin war sowohl für uns als Museumsteam, als auch für den Ort selbst sehr bereichernd. Sie hat unseren inhaltlichen Fokus erweitert und während ihrer Arbeit vor Ort vielen Museumsgästen großartige Einblicke in ihr Schaffen gegeben. Wir freuen uns über die andauernde Zusammenarbeit und sind sehr neugierig, wie sich die vergängliche Kunstinstallation entwickeln wird“, so Ursula Pintz, Referatsleitung Stadtgeschichte und Tempelmuseum der Gemeinde Leibnitz.

 

„Wir freuen uns sehr, am 30. August 2024 das Projekt wERDEN_FRAUENBERG mit unserer langjährigen Partnerin und wunderbaren Künstlerin Marina Stiegler einweihen zu dürfen. Dieses Projekt liegt uns besonders am Herzen, da es nicht nur die künstlerische Vision von Marina widerspiegelt, sondern auch die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit, die wir über die Jahre hinweg aufgebaut haben. Es ist für uns eine besondere Freude, gemeinsam ein Zeichen für die Kultur und die Verbundenheit mit dem Frauenberg zu setzen“, so Sandra Kocuvan, stellvertretende Präsidentin der Steirische Gesellschaft für Kulturpolitik.

 

 

Zur Künstlerin

Die bildende Künstlerin, Kunsttherapeutin und Musikerin Marina Stiegler, geboren in Salzburg, lebt und arbeitet in Graz. In ihrer künstlerischen Arbeit verfolgt Marina Stiegler seit Jahren eine Spur, die tief in die Frühgeschichte, zu den Ursprüngen der Kunst der Menschheit führt und, die einen Bogen von der Vergangenheit über die Gegenwart bis hin in eine teils utopische Zukunft spannt. Die Frau steht im Mittelpunkt ihres künstlerischen Schaffens. In diesem Zusammenhang beschäftigt sie sich seit geraumer Zeit mit der Erforschung von Symbolen und Darstellungen der „Großen Mutter“ in Europa.

 

 

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Marina Stiegler
wERDEN Frauenberg 2024

Eröffnungsfeier: Freitag, 30.08., 18 Uhr 

Tempelmuseum Frauenberg, Am Frauenberg 9, 8430 Leibnitz
 

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter:

Tempelmuseum Frauenberg

Institut für Kunst im öffentlichen Raum

 

Eine Kooperation zwischen dem Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark, dem Tempelmuseum Frauenberg und der Steirischen Gesellschaft für Kulturpolitik. Mit Unterstützung der Stadtgemeinde Leibnitz und der Leopold Valentan Stiftung.

 

Einladung zur Eröffnung am 30. August

Präsentiert wird die Installation am 30. August vor dem Tempelmuseum am Frauenberg in Leibnitz. Um 18 Uhr wird das Kunstwerk feierlich eingeweiht, unter Anwesenheit der Künstlerin Marina Stiegler, der Vizebürgermeisterin der Gemeinde Leibnitz, Helga Sams, Elisabeth Fiedler, der Leiterin des Instituts für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark, Ursula Pintz, der Leiterin des Tempelmuseums sowie Sandra Kocuvan, die stellvertretende Präsidentin der Steirischen Gesellschaft für Kulturpolitik.

 

Bildmaterial zum Download finden Sie hier: wERDEN_FRAUENBERG

 

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Wir freuen uns auf Ihre Berichterstattung und stehen für Rückfragen gerne zur Verfügung!

 

 

Mit herzlichen Grüßen

 

Daniela Teuschler
+43/664/8017-9214daniela.teuschler@museum-joanneum.at

Stephanie Liebmann
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Eva Sappl
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