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Der Künstler Famakan Magassa öffnet sein temporäres Atelier in der Needle des Kunsthauses Graz

 

Graz, am 19. Dezember 2024

 

Von 26. Dezember 2024 bis 5. Jänner 2025 verwandelt der malische Künstler Famakan Magassa die Needle des Kunsthauses Graz in einen offenen Atelierraum. Unter dem Motto „Lache und bringe andere zum Lachen, denn zu ernst ist nicht sehr ernst“ arbeitet er gemeinsam mit Besucher*innen an einem partizipativen Kunstwerk – humorvoll, farbintensiv und gesellschaftskritisch zugleich.

 

Der Künstler lädt über die Feiertage dazu ein, an seiner Arbeit teilzuhaben. Foto: Famakan Magassa

Über die Feiertage wird der Künstler Famakan Magassa mit Besucher*innen des Kunsthauses Graz an einem gemeinsamen Werk arbeiten. Unter dem Motto „Lache und bringe andere zum Lachen, denn zu ernst ist nicht sehr ernst" soll ein kreativer Gegenpol zu den Konsumzwang-behafteten Weihnachtsfeiertagen und aktuellen weltpolitischen Geschehnissen entstehen.

Im Rahmen des Projekts entstehen zwei großformatige Leinwände: Eine davon wird Famakan Magassa eigenständig gestalten. Diese wird anschließend im Jänner im Foyer des Kunsthauses Graz präsentiert. Die zweite Leinwand lädt zur aktiven Teilnahme ein – Besucher*innen haben hier die Möglichkeit, gemeinsam mit dem Künstler zu malen und so Teil des kreativen Prozesses zu werden. Besucher*innen sind also – wie schon im Vorjahr bei dem Projekt von Helene Thümmel – eingeladen, mit dem Künstler ins Gespräch zu kommen, gemeinsam mit ihm zu malen und ihn aktiv bei seinem Arbeitsprozess zu begleiten.

 

Magassas Kunst als Spiegel gesellschaftlicher Widersprüche

Famakan Magassa verbindet in seinen großformatigen, farbintensiven Acrylarbeiten Alltägliches mit aktuellen soziopolitischen Fragestellungen. Seine Arbeiten erzählen vom Bedürfnis nach individueller Entfaltung und emotionaler Verbundenheit, dem universellen Wunsch nach Freiheit, aber auch von Gewalt, Unterdrückung und Vertreibung. Seine grotesken, genderneutralen Figuren sind eine Anspielung auf die Kôrêdugaw – eine rituelle Gemeinschaft, die einem eigenen Verhaltenskodex und einer Philosophie folgend für die kulturelle Identität bestimmter Völker in Mali von zentraler Bedeutung ist. Sie verkörpern Werte wie tradierte Weisheit, Toleranz, Rechtschaffenheit und Demut, die auch dem Künstler selbst wichtig sind. Über Texte und Skizzen entwickeln sich seine ausdrucksstarken Figurationen, die er dann in einem finalen Schritt vergrößert auf Leinwandflächen am Boden überträgt.

 

„Le même en sire“ von Famakan Magassa: Skizzen wie diese überträgt der Künstler auf großformatige Leinwände, (c) Famakan Magassa

Durch den gezielten Einsatz von Humor und Ironie gelingt es ihm, die Widersprüche und Komplexität gesellschaftlicher Strukturen pointiert zu beleuchten. Dabei spiegelt seine Kunst auch persönliche Erfahrungen und Konflikte wider. Sein Herkunftsland Mali, das als "Heavily Indebted Poor Country" (HIPC) eingestuft ist, wird seit dem letzten Militärputsch von einer Militärjunta regiert. Zusammen mit radikal-islamistischen Dschihadisten bedroht diese zunehmend auch das Leben und die Freiheit von Künstler*innen. Magassa lebt und arbeitet derzeit als Artist in Exile im Cerrini-Schlössl am Grazer Schloßberg.  

 

Im Kunsthaus-Shop sind fünf Zeichnungen von Famakan Magassa erhältlich, die zum Preis von 80 Euro pro Stück angeboten werden. Der gesamte Erlös kommt dem Künstler zugute.

 

Über den Künstler

Famakan Magassa (* 1997, Mali) erhielt 2018 seinen BFA am Conservatoire Arts et Metiers Multimedia Balla Fasséke Kouyaté in Bamako, Mali. Ein Jahr später präsentierte er seine Werke erstmals der Öffentlichkeit, unter anderem im L’Institut-Français du Mali und in der Fondation La Maison de l’Artiste in Assinie, Elfenbeinküste. 2021 waren seine Arbeiten Teil der Ausstellung Hotel Sahara im BETC in Paris. Mit seiner Einzelausstellung SOIFS debütierte er 2022 in den USA in der Albertz Benda Gallery in New York. 2023 wurde Magassa mit dem renommierten Großen Preis des Norval Sovereign African ArtPrize ausgezeichnet. Seit 2024 arbeitet er als Artist in Exile in Graz, organisiert und gefördert durch die Kulturvermittlung Steiermark und das Kulturressort der Stadt Graz.

 

 

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Famakan Magassa: Riez et faites rire car trop sérieux n'est pas très sérieux 
Lache und bringe andere zum Lachen, denn zu ernst ist nicht sehr ernst  

Partizipatives Projekt
26.12.2024 - 05.01.2025
Kunsthaus Graz, Needle
www.kunsthausgraz.at 

 

Jahresausklang im Kunsthaus Graz: Freier Eintritt am 31. Dezember 2024.

 

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